Ingrids Gedankenwelt



Wegkreuzung


Sie lief den Uferweg entlang

Zweifel holten sie ein

da bog sie ab

traf die Erkenntnis

beide setzten sich ins Gras

und fanden Ruhe

im Schweigen

Worte und Foto (C) Ingrid Bezold



Regengrau und Sonnengelb


Im Regen


Akeleitränen

fallen von blauen Köpfchen

die traurig sinken


*


Nach dem Regen


Grasteppich ist erstrahlt

goldgrün in feuchtem Glanze

Sonnenreflektion


*


Haikus und Foto © Ingrid Bezold




      

                                    Rosenwochen

* jedes Jahr im Juni *

Süßer Duft von bunten Rosen
vor den Türen, in den Gassen -
als Design auf Damenhosen
und auf Vasen, Tellern, Tassen.

Rosenöl und Rosenbowle
sind begehrt in diesen Tagen;
anders als beim Biergejohle
lässt sich mancher Schwips ertragen.

Der Rosengarten lädt uns ein
zum plaudern und auch zum verweilen.
Manch einer bleibt nicht lang allein,
wenn Amor lauert mit den Pfeilen.

In diesem Fall soll´s Rosen regnen
in Mengen - und zwar von den roten.
Den Liebenden soll Glück begegnen -
begleitet von Musik nach Noten.

Am Abend kann man Märchen hören.
Dornröschen ist vom Schlaf erwacht.
Vom Zauber lässt man sich betören
und träumt romantisch in der Nacht.

Im Namen der Rose kann viel geschehen;
die Fantasie ist grenzenlos.
Nun will ich aber bummeln gehen;
denn meine Stimmung ist famos.


Foto und Text (C) Ingrid Bezold   


        

Noch nicht zu alt

Ich bin alt
und dennoch nicht klug genug
Warnungen ernst zu nehmen
die vor Enttäuschungen schützen

Ich bin nicht zu alt
dies zu ändern

achtsam zu sein
damit sich
mein Herz nicht verschließt
sondern weiterhin
fühlt und sieht
und dieses Empfinden
über mich hinausträgt

06.06.2024 Worte und Foto (C) Ingrid Bezold


Zerrissenheit


Verzweiflung trieb ihn in die Nacht
geschwächt von brennendem Verlangen
umschloss ein Panzer seine Brust
umhüllt von quälender Zerrissenheit

Geschwächt von brennendem Verlangen
sah er ihr Bild im dunklen See
umhüllt von quälender Zerrissenheit
ihr Lächeln lockte ihn heran

Sah er ihr Bild im dunklen See
weit, immer weiter hin zu ihr
ihr Lächeln lockte ihn heran
er weinte, bis er ausgetrocknet war

Weit, immer weiter hin zu ihr
umschloss ein Panzer seine Brust
er weinte, bis er ausgetrocknet war
Verzweiflung trieb ihn in die Nacht


04.06.2024 Foto und Text (C) Ingrid Bezold


Aus dem Hundehimmel


Eben wollte ich dich grüßen,
da ich so gern an dich denke.
Was ich seh, muss mich verdrießen,
weil ich dir Vertrauen schenke.

Um dich schwirrt ein Dackelmann -
Mistkerl, der ... rührt an dein Herz;
schaut dich lieb und schaftreu an
und mich quält der Trennungsschmerz.

Hätte ich jetzt einen Baum,
könnt´ ich mein Revier begrenzen.
Hier gibt es nur Wolkenflaum.
Grund genug zu Fluchttendenzen.

Wär ich - so wie einst - auf Erden,
würde ich auch nicht mehr tricksen.
So gäb´s keinerlei Beschwerden ...
sei´s drum - notfalls könnt´ ich flitzen.

Behalt mich lieb, ich bitte dich.
Das wäre Hundeglück für mich.


Dein Purzel


01.06.2024 Skizze und Worte (C) Ingrid Bezold



Waldeinsamkeit


Ich wandere nun stundenlang

Über Felder, durch den Wald

Pausiere hier am Felsenhang

Im Schatten. Es ist ziemlich kalt


Der Stausee unter mir ruht still

Ganz anders als zur Sommerzeit

Ein Eichelhäher stört mich schrill

In der Zurückgezogenheit


Ich muss nicht reden, darf genießen

Und die Gedanken kreisen lassen

An Orten, ganz genau wie diesen

Kann ich Ideen neu verfassen


Wäre ich mutig, blieb ich hier

Die ganze Nacht – warm eingepackt

Ein weiter Heimweg liegt vor mir

Es dunkelt – irgendetwas knackt


Ein bisschen ängstlich, doch zufrieden

Steig ich hinab – die Schritte knistern

Die Abkürzung hab ich vermieden

Von dort vernahm ich leises Flüstern

(c) Ingrid Bezold


Auszeit

Ach, könnte ich doch federleicht

In weiche, weiße Wolken sinken

Wo mich kein Störenfried erreicht

des Nachts mir helle Sterne blinken

Des Tag´s ließ´ ich mich glücklich fallen

In saftig grüne Maienwiesen

Von fern erklänge frohes Schallen

Und dann ein leiser Ruf: „genießen“!

11.05.2019 (c) Ingrid Bezold 




Worte und Foto (c) Ingrid Bezold


Stille


Lange schon

warte ich auf die Stille

und heute

höre ich sie

leise flüstern

in mir


02.05.2024 Worte und Foto (C) Ingrid Bezold





Alter Mann


Vom Leben vergessen


zu schwach


für Kämpfe des Alltags

irrt umher

in seiner Einsamkeit

ruhelos

verpasste Liebe


suchend


Hoffnung auf Frieden


mit sich selbst


und Anderen

21.1.112021 (c) Ingrid Bezold




 

 







 


  




5 Kommentare:

  1. Guten Morgen, liebe Karin Lissi,
    dankeschön für den Platz in deinem schönen Blog.
    Die Auswahl der Gedichte gefällt mir - besonders freut es mich, dass ich das Ölbild meines Lieblingsonkels hier sehe. ( Dr. Kirchner ). Er wird vom Himmel herunterschmunzeln....oder etwa herauf???? Schließlich hat er mich zum Schreiben motiviert ( "Mein erster Vers" ).

    Ein schönes Wochenende
    wünscht Ingrid

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  2. Das stimmt mich sehr froh liebe Ingrid und mit Sicherheit wird dein Lieblingsonkel vom Himmel herunterschmunzeln, dass er bei mir auf meiner eingerichteten Seite für dich auch
    zu finden ist...Ich danke ihm nach oben, dass er dich zum Schreiben motiviert hat.
    Ein sonniges Wochenende wünsche ich dir, Karin Lissi

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  3. Sehr nachdenkliche Texte konnte ich hier von Ingrid lesen, besonders gut hat mir die Zeichnung von Purzel gefallen.
    Alles Liebe
    Helga

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  4. Liebe Helga da wird sich Ingrid über deine Worte sicher freuen, danke dass du dir die Zeit genommen hast um sie zu lesen.
    Ich sende dir herzige Grüße in den restlichen Tag, Karin

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  5. Ich freue mich, dass meine Beiträge Gefallen finden und schicke liebe Grüße ins Wochenende.
    Ingrid

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Die Zeit ist kostbar, deshalb bedanke ich mich von Herzen für das Lesen meiner Gedanken und der anerkennenden Worte 💖💖